[EN/D] Court hearing 27.3.2018 Bamberg: Solidarity against the state legitimation of security violence on refugees – Stop the criminalisation and persecution of Aarona K. and Ndiame D.

As one amongst many cases of unjust criminalisation of refugees in Bavarian transit camps, Aarona K. and Ndiame D. will 27.03.18 be facing trial on false charges for grievous bodily harm (gefährliche Körperverletzung) on private security company employees at the AEO Bamberg.

In September 2017 K. and D. were witnesses to a violent attack on a young Senegalese asylum seeker, Modou G., by a group security staff members of the company Fair Guards in the transit camp. As Aarona K. approached one of the security employees to denounce the brutality with a demand that the police be called in to handle the situation, another security officer suddenly reacted with using pepper spray on him. K. was then pushed to the floor and handcuffed by the securities. Still blinded by the gas, the security employees dragged K. and the badly wounded Modou G. into the back room where they continued to brutalise them as they waited for the police to arrive.

Arriving at the scene, the police only registered the statements of the aggressors, that is, of the supposed  “security personnel” and ignored the statements of the victims. The latter were taken into police custody to execute the usual process of criminalising refugees.

The abused refugees were some months later served with penalty orders (Strafbefehl) with a fine to the amount of 1200 euro for alleged grievous bodily harm (Körperverletzung) on security personnel, even if the reverse was in fact the case. Aarona K. and Ndiame D. declared their stand against this sentence and determined to challenge the case in court. The refugees state that they intend to use their personal experience to mobilise against the many other cases of abuses by security personnel in the different transit camps in Bavaria.

Some of the witnesses against K. und D. have since last year been suspended from their work as securities in the AEO due to a pending criminal investigation on charges of homicide and grievous bodily harm. These security employees were involved in the violent attacks not only on Aarona K. and Modou G. but also on other refugees in the AEO camp in Bamberg in September 2017.

We are calling on activists and friends to show solidarity and come to observe this repeated act of state impunity and legitimation of violence against refugees in Germany.

 

Tuesday 27.3.2018 at 13:00, Amtsgericht Bamberg, Synagogenplatz 1, Bamberg.

 

 

Aufruf zur Prozessbeobachtung: Solidarität gegen staatliche Legitimation von Gewalt gegen Geflüchtete – Schluss mit der Kriminalisierung und Verfolgung von Aarona K. und Ndiame D.

In bayerischen Transitlagern kommt es immer wieder zu ungerechter Kriminalisierung von Geflüchteten. Am 27.03.2018 stehen Aaron K. und Ndiame D. fälschlich wegen gefährlicher Körperverletzung vor Gericht. Sie sollen Mitarbeiter der privaten Sicherheitsfirma verletzt haben, die auf dem Gelände der AEO Bamberg angestellt waren.

 

In September 2017 wurden K. und D. Zeugen eines brutalen Angriffs durch eine Gruppe von Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes Fair Guards auf einen senegalesischen Asylbewerber (Modou G.). Als Aarona K. sich einem der Sicherheitsangestellten näherte, um deren Brutalität zu kritisieren und forderte, die Polizei hinzu zu ziehen, sprühte ein weiterer Sicherheitsangestellter plötzlich mit Pfefferspray auf ihn. Daraufhin wurde K. von den Sicherheitsangestellten mit Gewalt zu Boden gebracht und mit Handschellen gefesselt. Während er wegen des Pfeffersprays nichts sehen konnte, schleiften die Sicherheitsangestellten Aarona K. und den schwer verletzten Modou G. in ein Hinterzimmer, wo sie die beiden weiter misshandelten, während sie auf die Polizei warteten.

Als die Polizei eintraf, nahm sie nur die Aussagen der Angreifer auf – also die des „Sicherheitspersonals“ – und ignorierte die Aussagen der Opfer. Die Angegriffenen wurden darüber hinaus später auf die Polizeistation mitgenommen, wo das übliche Prozedere der Kriminalisierung geflüchteter Menschen stattfand. Später erhielten die Geflüchteten Strafbefehle: Wegen gefährlicher Körperverletzung gegenüber dem Sicherheitspersonal sollen sie 1.200 Euro bezahlen – obwohl genau das Gegenteil passiert ist. Aarona K. und Ndiame D. legten gegen die Strafbefehle Einspruch ein und wollen den Fall vor Gericht in Frage stellen. Die Geflüchteten wollen nun ihre persönlichen Erfahrungen für die Mobilisierung gegen den Missbrauch von Macht durch Sicherheitspersonal in unterschiedlichsten bayerischen Lagern nutzen.

Einige der Zeugen, die K. und D. belasten, wurden 2017 aus ihrer Arbeit als Sicherheitsangestellte in der AEO entlassen, da ein Ermittlungsverfahren wegen eines Übergriffs gegen Geflüchtete gegen sie läuft. Es wird wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Diese Sicherheitsangestellten haben neben Kumba and Kujabi noch weitere Geflüchtete in der AEO angegriffen. Dies ereignete sich im September 2017.

Wir rufen Aktivist*innen und Freund*innen auf, solidarisch zu sein und im Gericht zu beobachten, wie der Staat erneut versucht, Tatsachen zu verdrehen und Gewalt gegen Geflüchtete nicht sanktioniert sondern legitimiert.

 

Dienstag 27.03.2018 um 13.00 Uhr
Amtsgericht Bamberg, Synagogenplatz 1, Bamberg.